Kaufberatung für Luftreiniger

Auf dem Markt befindet sich eine sehr große Anzahl an Luftreinigern unterschiedlichster Hersteller, Preisklassen und Dimensionen. Die folgenden Punkte sollen Ihnen als Entscheidungsgrundlage und Kaufberatung dienen.

Wichtige Kriterien für die Kaufentscheidung

Die primären Kriterien umfassen solche Punkte, die bei der Entscheidungsfindung besonders wichtig sind, weil sie das gewünschte Arbeitsergebnis und die damit verbundene Arbeitsweise adressieren. Hier sollten Sie wenige Kompromisse eingehen.

1. Reduzierung welcher Belastungen

An erster Stelle sollte immer die Prüfung stehen, ob der gewünscht Luftreiniger auch die vorliegende Belastung (z.B. Haus- und Feinstaub oder Gerüche) der Raumluft reduzieren kann.

Was Sie nicht erreichen wollen ist der Kauf eines Modells, was die Luft erfrischt und Zigarettenqualm entfernt, Sie sich aber eigentlich der Blüten- und Gräserpollen in der Atemluft entledigen wollten.

Modelle mit HEPA-Filter scheiden sehr viele Schwebstoffe ab, reduzieren aber weder Gerüche noch chemische Ausdünstungen. Ohne HEPA-Filter fehlt Ihnen die Filterung kleinster Teilchen, u.U. sind im Gerät aber Filter mit einem anderen Spektrum verbaut.

Wählen Sie das Produkt, was seine Stärke in dem von Ihnen gewünschten Gebiet hat.

Vorsicht beim CADR-Wert

Auf immer mehr Luftreinigern finden sich die drei CADR-Werte (Clean Air Delivery Rate), welche Auskunft über die Leistung des Luftreinigers beim Reduzieren von Belastungen durch Rauch, Staub und Pollen. Zwar sind die Werte unter Laborbedingungen ermittelt und damit prinzipiell zwischen den einzelnen Geräten und Modellen vergleichbar. Es gibt jedoch auch einige Kritikpunkte, die beim Heranziehen des CADR als Kriterium beachtet werden sollten.

Verlassen Sie sich nie alleine auf die Angaben zum CADR, sie würden ein Gerät erhalten, dass Sie nicht zwangsläufig glücklich macht.

2. Auslegung auf die Raumgröße

Ein wichtiges Kriterium beim Kauf ist die Berücksichtigung der Raumgröße. Messen Sie den Raum aus, in welchem später der Raumluftreiniger stehen soll, denn die Geräte sind für eine bestimmte Raumgröße ausgelegt. Nur wenn Modell und Raumgröße zueinander passen, kann die darin enthaltene Luft sinnvoll und effizient gereinigt werden.

Raumgröße ausmessen

Ist der Raum mit Blick auf die Leistungsangabe des Luftreinigers zu groß, wird die Luft nicht ausreichend (schnell) gereinigt. Die empfohlene Umwälzung der gesamten Raumluft innerhalb von 30 Minuten ist dann vom Gerät nicht zu schaffen. Der Betrieb auf der höchsten Leistungsstufe kann Abhilfe schaffen, erhöhte Geräuschentwicklung und Stromkosten sind dann aber nachteilig.

Während ein zu kleiner Raumluftreiniger in einem zu großen Raum problematisch ist, ergibt ein großzügig dimensioniertes Gerät in einem kleinen Raum durchaus Sinn. Es erlaubt nämlich das Gerät auf der niedrigsten Stufe zu betreiben und neben einer geringen Geräuschentwicklung auch von niedrigeren Verbrauchskosten zu profitieren.

3. Lautstärke

Bei Luftreinigern handelt es sich um elektrische Geräte, die durch Ventilatoren Luft ansaugen und über ein Gebläse wieder in den Raum abgeben. Sowohl der Betrieb, als auch die Strömung der Luft im und am Gerät sorgen für Geräusche, die nicht zu unterschätzen sind.

Beliebte Aufstellort sind Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer. Die Lautstärke eines Geräts, dass im Wohnzimmer durchaus in Ordnung geht, mag beim Nachtbetrieb im Schlaf- oder Kinderzimmer als störend empfunden werden. Manche Modelle verfügen einen Nachtmodus, der einen besonders leisen Betrieb ermöglicht.

Zum Vergleich können Sie folgende Tabelle nutzen:

Lautstärke in db(A)Vergleichbar mitEmpfinden
0Absolute Stille
10Blätterrauschen bei WindstilleLeise
20Blätterrauschen bei leichtem WindLeise
30Flüstern Leise
40Betriebsgeräusch eines KühlschranksNormal
50Leise RadiomusikNormal
60Normale UnterhaltungNormal
70Rasenmäher (in 7m Abstand)Störend

Nachrangige Kriterien für die Kaufentscheidung

Diese Kriterien haben keinen Einfluss auf die grundlegenden Funktionen des Luftreinigers, sind aber bei der Entscheidungsfindung dennoch wichtig. Hier dürfen Sie aber durchaus den ein oder anderen Kompromiss eingehen, denn das eigentliche Ziel – ein Modell zu wählen, dass die Raumluft effizient reinigt – haben Sie bereits durch die Berücksichtigung der primären Kriterien erreicht.

1. Anschaffungspreis und Folgekosten

Wichtig, aber dennoch nicht kriegsentscheidend sind der Anschaffungspreis und die Folgekosten. Der Anschaffungspreis ist leicht zu vergleichen. Bei den Folgekosten müssen der Austausch von Filtermatten, Hygienemitteln und ggf. weitere Verbrauchsteile mit einbezogen werden.

Manch vergleichsweise teures Modell kommt mit geringeren Folgekosten aus, weil z.B. Dauerfilter verbaut sind. Andere Modelle erscheinen zunächst günstig, erfordern aber regelmäßig den Nachkauf von Verbrauchsmaterialien.

2. Stromverbrauch

Der Stromverbrauch zählt zu den Betriebskosten und kann je nach Modell und Betriebsdauer niedrig oder hoch ausfallen. Überschlagen Sie, wie oft und lange Sie den Luftreiniger laufen lassen wollen und wie sich das in den Betriebskosten niederschlägt. Auch diesen Posten können Sie zum Vergleich in die Folgekosten mit einbeziehen.

3. Maße und Portabilität

Luftreiniger gibt es in unterschiedlichen Größen, mit unterschiedlichem Gewicht. Behalten Sie bei der Auswahl im Hinterkopf, wo der Luftreiniger betrieben werden soll.

Wenn das Gerät an Ort und Stelle bleiben soll, ist das Gewicht und die Beweglichkeit nicht so wichtig. Wenn Sie jedoch planen, das Gerät in unterschiedlichen Räumen, ggf. sogar auf unterschiedlichen Etagen zu betreiben, achten Sie auf ein geringes Gewicht, Rollen am Sockel des Geräts und Transportgriffe.

4. Aussehen

Nicht selten soll ein Raumluftreiniger in Räumen platziert werden, die stark frequentiert sind. Das können Wohn- oder Wartezimmer oder Behandlungsräume in Arztpraxen sein. In diesen Räumen sollen wir uns wohl fühlen und dazu gehört auch das Ambiente. Aus diesem Grund ist auch das Aussehen des Luftreinigers wichtig.

Überlegen Sie, wo das Gerät ausgestellt werden soll und ob Sie langfristig mit dem Erscheinungsbild des Raumes auskommen können.

5. Qualität

Qualität zu messen ist schwer und dennoch gibt es ein paar Punkte, die bei der Kaufentscheidung mit bedacht werden sollten.

Geräte von bekannten Herstellern stehen in der Regel eher im Fokus von Verbrauchern und Testern, als dass bei Modellen unbekannter oder kleiner Hersteller der Fall ist. Durch diese „öffentliche Interesse“ muss die Qualität der Geräte im Eigeninteresse der Hersteller sehr hoch sein. Kundenmeinungen sind oft zahlreich vorhanden und bieten somit eine gute Aussagekraft.

Zudem ist es meist deutlich einfacher Service- und Garantiefälle abzuwickeln oder sich Ersatzteile zu beschaffen.

Kleine oder unbekannte Hersteller liefern deshalb nicht automatisch minderwertige Produkte. Sie sind weniger gefragt und entsprechend wenig Feedback gibt es zu den Geräten.

Prüfen Sie deshalb, welchen Service die Hersteller in Deutschland bieten, wo man sich Service holen kann und wie der Bezug von Verbrauchs- oder Ersatzteilen aussieht.